Position
Positionspapier PRO SEXWORK - Allianz für Sexarbeiter*Innenrechte
Die Anerkennung der Menschenwürde inkludiert
den Respekt vor dem Sexualleben der Anderen als Kern derer Intimsphäre,
auch und gerade im Umfeld der Sexarbeit.
Denn die sexuelle Selbstbestimmung ist unantastbar!
Wir, das Netzwerk von Sexarbeiter*innen und fachspezifischen Beratungsstellen in Österreich sind partei-unabhängig, haben aber einen politischen Anspruch.
Unsere Anliegen:
Wir fordern die vollständige Entkriminalisierung aller Aspekte der Sexarbeit.
Entkriminalisierung der Sexarbeit bedeutet, dass Regierungen die Menschenrechte von Sexarbeiter*innen achten.
Grund- und Menschenrechte dürfen nur dort eingeschränkt werden, wo ein fairer Interessenausgleich mit Grund- und Menschenrechten Anderer hergestellt werden muss.
Keine Vermischung von einvernehmlicher Sexarbeit mit Verbrechen!
Keine grundrechtswidrige Überwachung bei Verwaltungsübertretungen mit Methoden, die nur bei schweren Verbrechen zulässig sind!
Wir setzen uns gegen die Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen ein: wir fordern eine gesetzliche Entstigmatisierung der Sexarbeit und versuchen die gesellschaftliche Stigmatisierung zu überwinden
Entstigmatisierung bedeutet eine tatsächliche Gleichstellung von Sexarbeit mit anderen Erwerbsarbeiten/ Dienstleistungen, mit dem Ziel die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen zu verbessern
Keine Zwangsregistrierung aufgrund von Sexarbeit!
Keine Zwangsuntersuchung von Sexarbeiter*innen!
Abschaffung sämtlicher Sperrgebietsverordnungen und baurechtlicher Sonderbeschränkungen bei der Ausübung der Sexarbeit!
Sexarbeit ist freiberuflich!
Wir erklären uns im Einklang mit der EU-Menschenrechtskonvention mit allen Sexarbeiter*innen unabhängig von Herkunft, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung solidarisch
Entscheidungsträger*innen müssen Maßnahmen entwickeln und Gesetze einführen, die die Selbstbestimmung und Autonomie von Sexarbeiter*innen fördern und unterstützen
Keine Sonderregelungen und Vorschriften für Sexarbeiter*innen!
Wir versuchen eine Sensibilisierung für die prekäre Situation von Sexarbeiter*innen unter Berücksichtigung von Intersektionalität zu erreichen
Es bedarf weiterhin Anlaufstellen für Sexarbeiter*innen, da alleine durch rechtliche Rahmenbedingungen Stigmatisierungen und Diskriminierungen seitens der Gesellschaft nicht verschwinden werden
Wir fordern die Einbeziehung von Sexarbeiter*innen in politische Entscheidungsprozesse.
Sexarbeiter*innen müssen mit selbstgewählten Vertreter*innen an allen sie betreffenden Entscheidungen mitwirken können.
Nur Rechte können Unrecht beseitigen!
Staatliche Versuche Sexualität zu reglementieren sind bereits an sich grundrechtswidrig.
unterzeichnet von
IBUS - LEFÖ - MAIZ - PIA Salzburg - SXA Info - Red Edition - sexworker.at
Hier können Sie das Positionspapier von PRO SEXWORK downloaden